heilbad jáchymov

Heilende Quellen

Ein wichtiger Bestandteil des Joachimsthaler Bades ist die Grube Svornost, wo heilende radonhaltige Wässer gefasst werden und von wo sie dann anschließend in die Balneobetriebe der Kursanatorien geleitet werden.

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Grube Svornost 

Die Grube Svornost wurde fast gleichzeitig mit der Stadt Joachimsthal (1518) gegründet, seinen heutigen Namen trägt sie seit dem Jahre 1530. Es handelt sich also um das älteste bislang betriebene Bergwerk nicht nur in Böhmen, aber wahr-scheinlich in ganz Europa.

Im Laufe des 16. Jahrhunderts war die Grube Svornost für den Abbau von Silber genutzt. Seit der Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das hauptsächlichste gewonnene Gestein das Uranerz - Pechblende. Zum Hauptaufschwung des Abbaues von Uran kam es nach dem Jahre 1945 und er dauerte bis ins Jahr 1962, wann die Abbauarbeiten nach der Ausbeutung von Vorräten nach und nach beendet wurden. Schon am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde festgestellt, dass einige im Untergrund erreichte Quellen des Grubenwassers einen großen Inhalt von Radon aufweisen und dass sie günstig bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen oder Verletzungen wirken. Aus dessen Grunde kam es im Jahre 1906 zur Gründung des ersten Radonbades (zwei Wannen im Haus Nr. 282), wobei für die Badezwecke das Wasser aus den sog. Stephans- Quellen, auf der Etage Daniel bei der Grube Gleichheit, ausgenutzt wurde. Das Wasser wurde zuerst in das Bad in Wasserbütten herbeigebracht oder mit dem Pferdegespann zugeführt, seit dem Jahre 1908 wurde es durch Rohrleitungen in die Kabinen geleitet, die in der Uranfabrik errichtet wurden. Seit 1911 dann in die Bäder des neu erbauten Kurgebäudes. Da die Kapazität der Stephans- Quelle am Anfang der 20. Jahre des vorigen Jahrhunderts unausreichend war, wurde die Entscheidung getroffen, für die Kurbehandlung jene ausgiebige Quelle des radonhaltigen Wasser auszunutzen, die schon im Jahre 1864 angezapft wurde, beim Versuch die Grube Svornost von der 12. in die 14. Etage zu vertiefen und die in dieser Zeit den Schacht Svornost auf der ganzen Strecke zwischen der 12. Etage und der Etage Daniel überschwemmte. Zu diesem Zweck wurden im Jahre 1924 die überschwemmten Räumlichkeiten aus der Grube ausgepumpt, der ganze Schacht rekonstruiert und gleichzeitig wurden grundtechnische Objekte errichtet für die Fassung des Wassers aus der angegeben Quelle. Bei der Gelegenheit des Besuches von Marie Curie im Bergwerk Svornost im Jahre 1925, wurde die Quelle mit dem Namen Curie benannt. Diese Quelle wurde zum Hauptreservoir von radonhaltigem Wasser für die Kurzwecke bis zum Anfang der 60. Jahre, d. h. bis zur Beendigung des Uranabbaues.

Im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung des Heilbades wurde in derselben Zeit beschlossen (anfangs der 60. Jahre), dass der Schacht Svornost, gebildet aus den Gruben Svornost und Josef, nach der Beendigung des Uranabbaues weiterhin für die Fassung und Wasserhaltung von radonhaltigen Wasser ausgenutzt wird. Zu diesen Zwecken wurden hier in den Jahren 1962 - 64 nötige Sicherungsarbeiten durchgeführt, incl. des Aufbaues von Druckdämmen, die den Schacht Svornost von dem anderen Teil der Lagerstätte, die zur Überschwemmung bestimmt war, trennten. Gleichzeitig wurde hier eine umfangreiche hydrologische Untersuchung durchgeführt, in deren Rahmen auf der 12. Etage der Grube Svornost weitere zwei Quellen von radonhaltigen Wasser entdeckt wurden, und das die Quelle C1 (1960) und die Quelle Běhounek (1962). Nach der Beendigung aller dieser Sicherungs- und Erkundungs- Arbeiten wurde das Bergwerk Svornost am 1. 4. 1964 dem Staatsbad Joachimsthal übergeben.

Jáchymov-Quellen

Während der vergangenen 40 Jahren wurden unter anderem umfangreiche Rekonstruktionen der Grube Josef (1983 - 87) und der Grube Svornost (1992 - 96) durchgeführt, im Jahre 2000 wurde eine weitere Quelle gefasst benannt Agricola. Gegenwärtig werden hier auf der 12. Etage des Schachtes Svornost in der Tiefe von 500 m unter der Oberfläche 4 Quellen ausgenutzt, und zwar:

Quelle Curie Ergiebigkeit 30 l / Min. Temperatur 29 °C Radoninhalt 5 kBq / l
Quelle C1 Ergiebigkeit 30 l / Min. Temperatur 29 °C Radoninhalt 11 kBq / l
Quelle Běhounek Ergiebigkeit 300 l / Min. Temperatur 36 °C Radoninhalt 10 kBq / l
Quelle Agricola Ergiebigkeit 10 l / Min. Temperatur 29 °C Radoninhalt 20 kBq / l

Das Wasser aus allen diesen Quellen wird in einem Becken auf der 12. Etage aufgefangen und von da in eine Höhe von 400 m in das Speicherbecken auf der Etage Barbara gepumpt. Aus dem Becken wird dann das radonhaltige Wasser auf die Etage Daniel abgelassen und in ihr durch eine Rohrleitung von einer Gesamtlänge von ca. 3000 m in die einzelnen Balneobetriebe geführt. Für die Sicherung von maximaler Qualität des radonhaltigen Wassers wurde im Jahr 2001 eine neue Rohrleitung gelegt von einer Gesamtlänge von 2700 m unter der Erde, gleichzeitig verläuft ein Wechsel der Zuführungs- Rohrleitung in die einzelnen Kursanatorien.

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